wie ein menstruanischer gebisswurm

gestern habe ich es zum ersten mal in meinem leben geschafft, mich schön zu saufen. das war gar nicht so einfach, doch nach siebenundfünfzig alkopops war ich dann doch endlich ansehendlich. mehr als das. ich sah tatsächlich aus wie angelina jolie. das fand anscheinend auch der kerl, der neben mir an der theke hockte. denn als er erkannte, neben wem er da saß, wurde er ziemlich aufdringlich und hat permanent versucht, meine prachtvollen hupen zu massieren. und als ob seine unsittlichen berührungen nicht schon schlimm genug gewesen wären, wollte er mich dann auch noch überreden, mit ihm mitzugehen. dieser hässliche vogel. wenn er wenigstens wie lucy liu ausgesehen hätte. wie eva longoria. oder meinetwegen auch wie liv tyler mit ihren spitzen öhrchen in der herr der ringe. aber nein, stattdessen sah er aus wie johannes b. kerner. da habe ich ihm kurzerhand einen barhocker über den schädel gezogen und bin gegangen. allein.

seit heute morgen bin ich leider wieder hässlich. wie ein menstruanischer gebisswurm. und zu allem überfluss – alkopops sei dank – habe ich jetzt auch noch einen dickeren schädel als john merrick und kurt beck zusammen.

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nach seinem geschmack

achim das wiesel lag in der prallen sonne am meer, schlürfte seinen dritten sex on the beach und beschloss kurzerhand, selbigen gleich zu haben. er zwinkerte der jungen seehündin, die ganz nach seinem geschmack war, keck zu und bemerkte in seiner wachsenden erregung nicht die einsame wolke über ihm, auf der ein frustrierter carlo de marco gerade versuchte, seiner harfe doch wenigsten ein paar schöne töne zu entlocken. sex war das letzte, an das er gerade dachte.

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vor ihm und achim

„kann mir vielleicht endlich mal jemand sagen, wo zum geier ich hier bin?“, fragte der maulwurf carlo de marco, der auf einer wolke hockte und sich fürchterlich langweilte – außer der winzigen harfe, die neben ihm gelegen hatte, als er vor einigen tagen aufwachte, hatte er nichts, womit er sich beschäftigen konnte. das letzte, woran er sich erinnerte, war dieses seltsam gekleidete schwein, das plötzlich vor ihm und seinem kumpel achim dem wiesel aufgetaucht war.
was achim jetzt wohl gerade macht?, überlegte carlo de marco, als sich eine zweite wolke der seinen langsam näherte.
„ist da wer?“, fragte der blinde pete, der sich auf der anderen wolke befand und mit seiner harfe in der luft herumstocherte. der ehemals zweitälteste maulwurf der welt wandelte auf einem schmalen grad und drohte, jeden moment über den rand der wolke zu fallen.
„oh, hallo pete. pass besser auf, das scheint hier ziemlich hoch zu sein“, rief carlo de marco dem anderen maulwurf zu, doch der blinde pete, der zu allem überfluss auch noch taub war, hörte ihn nicht.

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herrengedecke und ein sessel

„komme ich denn auch in dem buch vor?“, wollte simon von mir wissen, nachdem ich ihm erzählt hatte, dass ich zusammen mit frauvonwelt, ole aus absurdistan, taubenvergrämer, 500beine, erdge schoss und mc winkel ein buch unter dem fabelhaften titel „sechs herrengedecke und ein sessel aus plüsch“ veröffentlicht habe.
„du … äh, nein“, log ich und biss mir dabei auf die unterlippe. simon kam durchaus in dem buch vor. allerdings war ich mir ziemlich sicher, dass er nicht gut finden würde, was ich über ihn geschrieben habe, auch wenn natürlich alles der wahrheit entsprach.
„schade“, meinte er. „aber egal, ich werde es mir trotzdem kaufen.“
so ein mist, dachte ich, sagte aber: „das ist … schön“, und hoffte insgeheim, dass er mich nicht fragen würde, wo er es denn herbekommen könne.
„du, sag mal. wo gibt es euer buch eigentlich kaufen?“, fragte er mich im nächsten moment, und da er es wahrscheinlich so oder so rausbekommen hätte, antwortete ich ihm zähneknirschend, dass man das buch für 15 euro (+ zwei euro versandkosten) im internet bestellen kann.
„cool“, fand simon. „ich werde es mir gleich bestellen, wenn ich zu hause bin. 15 euro sind ja auch wirklich nicht zu viel.“ ich nickte. „zu eurer lesung in ginsheim werde ich übrigens auch kommen.“
„oh, da freue ich mich aber“, sagte ich wenig überzeugend, während irgendwo ein hahn krähte, als wisse er bereits jetzt schon, dass mir simon in naher zukunft ziemlich böse sein würde.

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Link: 6 Herrengedecke und ein Sessel aus Plüsch - Trailer

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das pfeifende schwein

„mein nachbar … mein nachbar meinte eben zu mir, dass er glaubt, sein schwein pfeift la paloma“, keuchte simon aufgeregt, als er in die zentrale der superdetektive gestürmt kam.
„und?“, fragte ich nur, da mich das jetzt nicht wirklich vom hocker haute.
„mein bruder denkt bestimmt, dass das unser erster fall sein könnte“, meinte jakobus, der neben mir saß und mit seinen buntstiften ein bild für den kunstunterricht malte.
simon nickte zustimmend. „ich habe schon die schlagzeile vor augen: die drei fragezeichen und das pfeifende schwein.“
„dein nachbar hat noch nicht einmal ein schwein“, warf jakobus ein, doch simon dachte nicht einmal daran, sich in seiner euphorie bremsen zu lassen. „das macht die sache nur noch mysteriöser, als sie ohnehin schon ist“, sagte er unbeirrt und schaute mich erwartungsvoll an.
„hm, okay“, meinte ich schließlich, nachdem ich einige augenblicke darüber nachgedacht hatte. „bevor wir hier tag ein tag aus nur rumsitzen, bilder malen oder uns witze ausdenken“, ich hatte mir kurz zuvor einen wirklich saukomischen witz ausgedacht, „können wir auch der sache mit dem pfeifenden schwein nachgehen. simon und ich werden mal mit dem mann, der glaubt, sein schwein pfeift la paloma, sprechen, und du, jakobus, gehst derweil in die bücherei und schaust mal, ob du was über pfeifende schweine rausfinden kannst.“
„kann ich nicht einfach im internet nachschauen?“, fragte jakobus, der sich anscheinend immer noch nicht damit hatte anfreunden können, für recherche und archiv zuständig zu sein, mürrisch.
„wenn du meinst, dass du da eher was findest, nur zu“, sagte ich und begann, simon, der schon voraus geeilt war, hinterher zu laufen.

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wie schaut’s aus, rubbel

„wenn du in die liga der wirklich coolen typen aufgenommen werden willst“, sagte bruno, der vielleicht muskulöseste knasti der welt, während er auf einer hantelbank lag und zweihundert kilo zum warmwerden drückte, „dann musst du dich tätowieren lassen.“
rubbeldiekatz, der von den wärtern jeden morgen daran erinnert werden musste, seine hose anzuziehen, nickte zustimmend – an die ein oder andere tätowierung hatte er auch schon gedacht. rubbeldiekatz betrachtete die zahlreichen tattoos seines zellennachbarn, überlegte, ob sie wohl von einem blinden mit schüttelkrämpfen gestochen worden waren, und hörte auf, zustimmend zu nicken.
„die habe ich mir selbst gestochen“, erklärte bruno stolz und warf die hantel in die dafür vorgesehene halterung. „wenn du willst, kann ich dir auch welche stechen. den faulen joe dort drüben habe ich auch schon tätowiert.“ bruno zeigte auf einen in der ecke schlummernden, ziemlich hageren kerl, auf dessen arm rubbeldiekatz eine art seeungeheuer zu erkennen glaubte. „der verrückte kerl wollte doch tatsächlich, dass ich ihm arielle die meerjungfrau auf den arm tätowiere“, lachte bruno, und rubbeldiekatz lächelte matt. „also, wie schaut’s aus, rubbel, wollen wir dich zu einem wirklich coolen typen machen?“, fragte bruno, und da er keiner war, dessen angebote man einfach so ablehnte – es sei denn, man hatte ohnehin vor, bald zu sterben -, stimmte rubbeldiekatz kurzerhand zu.

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an die hundert schimpansen

ich habe letzte nacht von frau schnute geträumt, der einzigen frau in meinem leben, von der ich knetfiguren angefertigt habe. frau schnute, die mir einmal sagte, dass ich aussehen würde wie bruce willis, und der ich einst ins blumenbeet kotzte, das ist lange her. in meinem traum haben wir nackt auf einer parkbank gesessen, händchen gehalten und uns schweinereien ins ohr geflüstert, bevor sie sich meinen großen otto schnappte und anfing, an ihm zu saugen, wie noch nie jemand zuvor an meinem großen otto gesaugt hatte. ich begann augenblicklich vor verzückung zu quieken. als plötzlich an die hundert schimpansen auf ihren dreirädern und mit rosenkohl jonglierend an uns vorbei düsten – einer von ihnen spielte sogar trompete, allerdings ohne dabei mit rosenkohl zu jonglieren -, hörte frau schnute auf zu saugen und blickte fasziniert den affen hinterher, während ich noch eine weile leise vor mich hin stöhnte und versuchte, langsam wieder ein paar gänge runter zu schalten. als einer der schimpansen auf mich zu steuerte und anfing, mich mit rosenkohl zu bewerfen, bin ich schließlich aufgewacht …

hach, frau schnute … was sie wohl heute macht?

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rubbeldiekatz in seinem eifer

rubbeldiekatz stand vor dem großen fenster der städtischen bücherei, tunkte seine hände in einen eimer mit fingerfarbe und begann, die scheibe mit allerlei obszönitäten zu beschmieren. er hoffte immer noch, endlich in die liga der wirklich coolen typen aufgenommen zu werden. dass eine überwachungskamera auf ihn gerichtet war und mittlerweile zwei polizisten hinter ihm standen, merkte rubbeldiekatz in seinem eifer nicht. er war gerade dabei, einen riesigen grünen penis – der allerdings eher einer gurke ähnelte – zu malen, und kicherte in sich hinein. ihm gefiel sein schmutziges werk.
„kannst du mir mal sagen, wieso der kerl eine skimaske trägt, aber keine hose?“, fragte der eine polizist. „und wieso zur hölle malt er eine riesige gurke an die scheibe?“
der zweite polizist zuckte mit den schultern. „ich habe nicht den blassesten schimmer“, sagte er, bevor er dem ersten polizisten ein zeichen gab und sie sich rubbeldiekatz langsam näherten.

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in vier … niemals

sokrates münzel hatte das meer durchschwommen und dafür länger gebraucht, als er beabsichtigt hatte. das ärgerte ihn. zumal alles nur die schuld des dämlichen todesrochens war, der sokrates münzel in die tiefe gezogen hatte. als sich sokrates endlich befreien konnte und den todesrochen getötet hatte, waren mindestens dreißig minuten vergangen. dreißig minuten, die er am ende länger als geplant gebraucht hatte.
„ich finde, vier stunden sind immer noch eine gute zeit“, sagte ich zu sokrates, der mürrisch auf einem stück todesrochen rumkaute. „ich hätte es nicht in vier stunden geschafft“, gab ich zu. „in fünf vielleicht. aber in vier … niemals.“
sokrates münzel, der wusste, dass ich es nicht einmal in zehn stunden geschafft hätte – wenn überhaupt -, blickte mich finster an, bevor er das stück todesrochen achtlos auf den boden spuckte und es mit seinem nackten fuß zerquetschte.

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pee chee keene

„yub nub, eee chop yub nub, toe meet toe pee chee keene, g’noop dock fling oh ah“, meinte simon, der sich, seitdem er die innereien eines mexikanischen nasenpoplers gegessen hatte, für einen ewok hielt. „yub nub, eee chop yub nub?“, fragte er fröhlich und lächelte mich mit schielenden augen an.
„yub nup“, antwortete ich nüchtern, woraufhin mir simon freudig erregt an den hals sprang.
immerhin hält er sich nicht für einen wookie, hörte ich meine innere stimme sagen, während simon begann, wie ein kleiner bär um mich herum zu tanzen und lieder in der eigentümlichen sprache der ewoks zu singen. da ich ohnehin nichts besseres zu tun hatte, tanzte ich einfach eine runde mit.

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kurz aber unendlich

kennen sie manuel fladen?

manuel fladen war ein ebenso genialer wie unbekannter blogger, der es geschafft hat, mit gerade mal zwei beiträgen unsterblich zu werden (zumindest in den augen seiner schätzungsweise drei leser, von denen einer ich war). sein erster beitrag – kurz und knapp „nackter hoden“ betitelt – begann eher harmlos mit einem kurzen dreizeiler über blumen, steigerte sich dann aber zu einer komplexen und überaus unterhaltsamen abhandlung über die liebhaftigkeit mehliger füße in senf-dijon-sauce. ein jahrtausendtext, der leider einem servercrash zum opfer gefallen ist, wie auch manuel fladen.
sein zweiter und gleichzeitig letzter text – veröffentlicht dreißig sekunden vor dem crash – ist eigentlich nur ein einziger satz, kurz aber unendlich weise. und er geht so: „nach der lesung ist vor der lesung.“ ob dieser satz zu dem servercrash führte, konnte nie eindeutig geklärt werden. hartmut engler, ein polizist mit affiger frisur, meinte aber: „ja, möglich wäre es. komm mit mir ins abenteuerland.“

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trotzdem ein voller erfolg

eigentlich hatte ich ja vor, die lesung in hanau in einem bärenkostüm abzuhalten und meine texte in der gebärdensprache vorzutragen. dummerweise hatte ich mir aber einen tag zuvor beim üben der gebärdensprache einen fürchterlichen krampf im gesicht zugezogen, so dass ich zeitweise aussah wie steven seagal nach einem schlaganfall. daher war ich auch über die maßen froh, dass ich wenigstens am abend der lesung wieder halbwegs normal anzusehen war (auch wenn ich auf einigen der im netz aufgetauchten fotos steven seagal immer noch recht ähnlich sehe). auf die gebärdensprache wollte ich an diesem abend dann aber doch lieber verzichten.
die geschichte, die das fehlen meines bärenkostüms erklärt, ist lang und zugegebenermaßen ziemlich unglaubwürdig. und mir auch ein klein wenig peinlich. ich werde sie daher nicht erzählen. (nur soviel: OKEON-2, das schwein aus dem all, und james last spielen darin nicht gerade unbedeutende rollen.)

dass die lesung trotzdem ein voller erfolg wurde, lag zu einem großen teil an meinen fabelhaften mitlesern bastih, pulsiv, scheibster und natürlich phil, der das ganze mal wieder hervorragend organisiert hat. besten dank euch vieren. ein großes dankeschön auch an die wirklich zahlreich erschienenen zuhörer/-innen, die an den richtigen stellen gelacht und sogar geklatscht haben, merci beaucoup.

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simon und jakobus meinen

simon und jakobus meinen, ich solle ihnen, liebe leser, ruhig noch mal sagen, dass am samstag die lesung in hanau stattfindet.

also: lesung in hanau, die dritte, am samstag. ich im bärenkostüm. alle infos, hier.

six:pack

(simon und jakobus meinen übrigens auch, dass ich während der lesung ein paar mal beiläufig erwähnen soll, dass die superdetektive jeden fall übernehmen. das werde ich nicht machen. auch wenn es natürlich stimmt: wir übernehmen jeden fall.)

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bitte fest – amabo

obama heißt rückwärts gesprochen – und jetzt halten sie sich bitte fest – amabo. das habe ich heute durch zufall herausgefunden. und ganz allein. sie können sich ja sicher vorstellen, wie es jetzt in mir aussieht. ich glaube nicht, dass ich heute nacht viel schlafen werde.

blossom goodchild heißt rückwärts gesprochen übrigens dlihcdoog mossolb. das heißt so viel wie „ich tauge als medium zwar nicht sehr viel, aber solange es leute gibt, die den quatsch glauben, den ich so von mir gebe, und auch noch meine bücher kaufen, soll es mir egal sein“. wer darin lediglich einen zufall sieht, der sieht wahrscheinlich auch ufos.

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drei nummern zu klein, vielleicht auch vier

„wollen wir was trinken gehen?“, fragte mich bodo, als er gestern abend bei mir vorbei schaute. der letzte samurai deutschlands hatte meinen rat augenscheinlich befolgt und seine samurai-rüstung – zumindest für den abend – abgelegt. stattdessen trug er nun eine goldfarbene „mc hammer“-gedächtnis-hose und dazu passende „kleiner muck“-schluppen in lila. das karrierte jacket war ihm drei nummern zu klein, vielleicht auch vier. alles in allem sah er ziemlich banane aus aber immerhin nicht mehr so gefährlich, wie in seiner samurai-rüstung.
„äh, klar“, meinte ich, denn ich dachte mir: hey, es ist total egal, wie bodo rumläuft. er ist mein freund. wegen mir könnte er sich jetzt auch noch einen cowboyhut aufsetzen, und es müsste mir nicht peinlich sein. solange ich keinen cowboyhut tragen muss …
„prima“, sagte bodo, grinste schräg und begann, in dem turnbeutel zu wühlen, den er um den hals hängen hatte. schließlich zog er einen alten cowboyhut aus dem beutel und setzte ihn sich auf den kopf. dieser verschwand fast vollständig unter dem viel zu großen hut.
„dann … ähm, nichts wie los.“ ich streifte mir schnell meine jacke über, während bodo erneut begann, seinen turnbeutel zu durchsuchen.
„moment, ich habe hier was für dich“, sagte mein samurai-freund und ich ahnte schreckliches. dann zauberte er – wie schon fast befürchtet – einen zweiten cowboyhut aus dem turnbeutel, setzte ihn mir auf den kopf und strahlte mich zufrieden an. da ich wusste, wie gefährlich bodo werden konnte, ließ ich es einfach über mich ergehen und sagte nur: „hey, bodo. danke für den coolen hut.“

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ich mag ja auch marty

meine mutter hat mich früher immer „mein kleiner mutant“ genannt. dabei war ich eigentlich ein ganz normales kind, ohne irgendwelche auffälligkeiten oder mutantenkräfte oder so. ich war lediglich ein wenig hässlich und habe marty feldman nicht unähnlich gesehen. während andere leute mich immer komisch angeschaut haben und mütter nicht wollten, dass ihre kinder mit mir spielten – ich durfte nicht einmal mit meinem eigenen bruder spielen -, fand ich selber mein aussehen nie sonderlich schlimm. aber ich muss zugeben, ich mag ja auch marty feldman.

apropos marty feldman: walk this way!

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dieses seltsam gekleidete schwein

OKEON-2, das schwein aus dem all, zog seinen laser-phaser aus dem holster und pulverisierte mit einem gezielten schuss den maulwurf carlo de marco, der augenblicklich in sich zusammenfiel. das einzige, was von ihm übrig blieb, war eine dampfende masse, in der zwei verkümmerte maulwurfaugen langsam untergingen. „au, kacke“, meinte achim das wiesel, carlos bester kumpel, und pieselte sich vor angst in seine sonntagshose, die er auch schon mal ganz gerne unter der woche trug.
„ich bringe euch frieden“, behauptete OKEON-2 in der interkosmischen sprache, die achim das wiesel allerdings nicht verstand. da er aber gesehen hatte, was dieses seltsam gekleidete schwein – es trug einen bunten latexanzug mit aufgemalten knöpfen und einen roten weltraumhelm aus plastik – mit seinem kumpel angestellt hatte, wieselte er sicherheitshalber schnell davon.
„ich bringe euch frieden“, rief OKEON-2 ihm noch hinterher, doch da war achim schon längst verschwunden. also wandte sich das weltraumschwein dem blinden pete zu.
pete, der zweitälteste maulwurf der welt, hatte von den geschehnissen um ihn herum nichts mitbekommen und bemerkte auch jetzt nicht, wie das schwein aus dem all den friedenbringenden laser-phaser auf ihn richtete.
„ist da wer?“, fragte der blinde maulwurf, der zu allem überfluss auch noch taub war, und stocherte mit einem langen zweig in der luft herum, während OKEON-2 seinen laser-phaser in nicht einmal böser absicht abfeuerte.
„ich bringe euch frieden“, erklärte OKEON-2 dem nun ziemlich breiigen pete und schoss – wo er schon mal dabei war – auch auf einen baum, den das weltraumschwein fälschlicherweise für einen elefanten hielt. und auf johannes b. kerner, der es allerdings auch nicht anders verdient hatte.

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von sehr geringem verstand (5)

„pu.“ der bär stöhnte unter der last der schweren holzflügel, die er sich aus zwei eichen geschnitzt hatte und nun auf den schultern trug. schwerfällig tappste er über die wiese, kurz davor, unter dem enormen gewicht der flügel zusammenzubrechen, und trat aus versehen auf einen achtlos in der sonne schlummernden maulwurf, was der bär aber nicht einmal merkte. der maulwurf hingegen sehr wohl.
„was zum kuckuck machst du da?“, fragte das kaninchen, das keine flügel aus holz auf seinen schultern hatte und den bären aus sicherer entfernung beobachtete.
„ich … ich versuche zu … fliegen“, keuchte der bär, „wie ein vogel.“
„hm“, meinte das kaninchen, zuckte skeptisch mit den ohren und stellte nicht zum ersten mal fest: „es stimmt, was sie sagen. du bist wirklich ein bär von sehr geringem verstand.“

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mit zeichen, mimik und mundbild

ich habe mich in letzter zeit viel mit gebärdensprache beschäftigt und beschlossen, bei der lesung am 18.10. in hanau mal etwas völlig neues auszuprobieren. und zwar werde ich komplett auf das gesprochene wort verzichten und meine texte ausschließlich mit zeichen, mimik und mundbild vortragen. darüber hinaus werde ich ein gebärdenkostüm bärenkostüm tragen.

lassen sie sich das nicht entgehen.

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vergessen wir die sache

nachdem simon aus topolobampo zurückgekehrt war – gut gelaunt und erholt, wie es schien – war ich kurz davor, unsere detektei aufzulösen. das war gestern morgen, als simon, sein kleiner bruder jakobus und ich uns in unserer zentrale trafen, wo ich simon wegen der falschgeldsache und ihrer folgen eine deftige standpauke hielt und ihn einen „nach rosenkohl müffelnden vollpfosten“ nannte, obwohl er nicht einmal entfernt nach rosenkohl roch.
„selber“, war simons einzige, ziemlich trotzige reaktion, was mich nur noch wütender machte. ich zerquetschte einen leeren plastikbecher mit der bloßen hand und guckte grimmig.
„nun beruhigt euch doch bitte wieder. ihr seid doch erwachsene menschen“, sagte jakobus, der einzige nicht-erwachsene der drei superdetektive.
„ich bin doch ruhig“, meinte simon, der die ganze aufregung um das falschgeld ohnehin nicht recht verstand und sich keiner schuld bewusst war, während ich innerlich kochte. weißer rauch begann aus meinen ohren aufzusteigen, wie es sonst nur in zeichentrickfilmen zu sehen ist.
„simon tut es leid, dass er dich in solch eine missliche situation gebracht hat“, sagte jakobus.
„tut es ihm gar nicht“, zischte ich.
„doch, ich bin mir sicher, dass es ihm leid tut.“ jakobus blickte seinen bruder eindringlich an. „nicht wahr, simon?“ es dauerte eine weile, bis dieser reagierte.
„ähm, doch … natürlich. es … es tut mir … äh, leid“, meinte simon nur wenig überzeugend und lächelte debil. er erinnerte mich dabei an einen kleinen jungen, der in die ecke des elterlichen wohnzimmers gepinkelt hat und sich nun dafür entschuldigen muss.
„okay“, sagte ich schließlich, da ich meinem besten freund ohnehin nicht lange böse sein konnte, „vergessen wir die sache.“
„heißt das, wir lösen die detektei nicht auf?“, fragte simon unsicher, und ich sagte: „bevor wir unseren ersten fall gelöst haben? nie im leben.“

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noch nie in meinem leben

die ruhe in meinem kopf ist wie die ruhe vor dem sturm. ich schließe die augen und sehe es. ich öffne sie, und es ist da. der kampf hat begonnen, für mich gibt es kein zurück. ich streife mir die orangefarbenen schwimmflügel über und richte meine badekappe mit noppen. ein letztes lächeln, ein letztes foto. „haben sie angst?“, werde ich gefragt. „nein. ich habe meine glücksmurmeln dabei.“ blitzlichtgewitter. ich nicke in die kameras. dann richte ich meinen blick nach vorne, konzentriere mich. die haare auf meinen armen richten sich auf, meine brustwarzen auch. ich bin erregt, und es ist kalt. verdammt kalt. gänsehaut. und dann kommt der bus. er hält direkt vor meiner nase. die türen springen auf und ich… hinein. geschafft. wieder einmal. ganz knapp. applaus dringt an meine ohren, während sich die türen lautlos schließen. menschenmassen winken mir zu, doch ich winke nicht zurück. ich habe noch nie in meinem leben gewunken.

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phodopus sungorus (65)

„hey, du. kleiner dsungarischer zwerghamster. was machst du da?“
„ich singe.“
„oh, gut. ich hatte schon befürchtet, du leidest gerade höllenqualen.“
„ich möchte nämlich popstar werden. ein weiblicher popstar.“
„ein weiblicher… popstar? wieso denn ein weiblicher?“
„weil girls in diesem geschäft wesentlich mehr kohle verdienen als boys.“
„hm. ich zerstöre ja nur ungern deinen traum…“
„als ob.“
„aber du bist kein girl. du bist noch nicht einmal ein mensch.“
„bin ich wohl.“
„nein, bist du nicht.“
„okay, bin ich nicht. aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es keinem aufgefallen wäre.“

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der letzte samurai deutschlands

gestern kam bodo, der letzte samurai deutschlands, bei mir vorbei, in voller montur und mit meinen alten iron maiden-cds im gepäck, die ich ihm vor irrsinnig langer zeit mal ausgeliehen hatte.
„hey, klasse“, sagte ich, als ich die cds entgegen nahm. „wusste gar nicht mehr, dass ich die habe.“ ich begann auf der stelle, aces high zu pfeifen – was wirklich nicht einfach zu pfeifen ist -, während bodo seinen helm ablegte und tief durchatmete. irgendwas schien ihn zu bedrücken.
„und, was macht das kämpfen?“, fragte ich ihn, nachdem wir uns hingesetzt hatten.
„ach, geht so“, seufzte er, und bevor ich nachfragen konnte, sagte bodo: „ich… ich glaube, das kämpfen ist nichts mehr für mich. es macht mir einfach keinen spaß mehr, halunken die köpfe abzuschlagen.“
„mach keinen quatsch, bodo“, meinte ich zu meinem vielleicht gefährlichsten freund. „du bist der beste samurai, den ich kenne. stark, schnell, absolut schmerzunempfindlich und überaus geschickt im umgang mit schwert und bogen, ein hervorragender schütze.“
der samurai lächelte schwach.
„und außerdem bist du der letzte samurai deutschlands“, fuhr ich fort. „nach dir kommt keiner mehr. wer soll denn den halunken die köpfe abschlagen, wenn du nicht mehr bist?“
bodos schultern zuckten unter seiner rüstung.
„überleg es dir noch mal“, sagte ich und legte ihm eine freundschaftliche hand auf die schulterplatte seiner rüstung. obwohl er sie mir in weniger als einem augenblick hätte abschlagen können, hatte ich keine angst. schließlich war bodo einer meiner ältesten freunde.
„es ist ja nicht nur, dass mir das kämpfen keinen spaß mehr macht“, sagte er. „viel schlimmer ist eigentlich, dass die leute angst vor mir haben.“ bodo schaute mich traurig an. „ich will nicht, dass leute angst vor mir haben. dass frauen die straßenseite wechseln, wenn sie mich kommen sehen. dass kinder anfangen zu weinen, wenn ich ihnen den kopf streicheln möchte. dass kassiererinnen schnell in die mittagspause verschwinden, sobald ich meine buttermilch auf das band lege. und dass…“
„ich weiß, was du meinst“, unterbrach ich meinen samurai-freund und dachte über eine lösung seines problems nach. ich musste nicht lange überlegen. „bevor du deine samurai-rüstung endgültig an den nagel hängst, wäre es vielleicht erstmal keine schlechte idee, wenn du nicht mehr die ganze zeit in deiner rüstung rumlaufen würdest“, sagte ich. „batman läuft ja schließlich auch nicht den ganzen tag in seinem kostüm rum.“
„aber dann… dann erkennt ja keiner mehr, dass ich ein samurai bin“, gab bodo zu bedenken, und ich sagte:
„ganz genau. und keiner wird mehr angst vor dir haben. ich würde an deiner stelle auch ab und an mal ein paar tage urlaub machen. du wirst sehen, dann wird dir irgendwann auch wieder das kämpfen spaß machen. da bin ich mir sicher.“
bodo dachte eine weile darüber nach. „vielleicht… vielleicht hast du recht“, meinte er schließlich und lächelte mich an. er wirkte nicht mehr ganz so niedergeschlagen wie noch vor einigen augenblicken, als er mich fragte: „hast du eigentlich noch diesen niedlichen hamster?“
„klar“, sagte ich. „warte, ich hole ihn mal. er wird sich sicher freuen, dich zu sehen.“

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nicht wahr, captain gorilla?

„ich habe captain gorilla etwas neues beigebracht“, sagte norbert, der ständig versuchte, seinem kater captain gorilla etwas neues beizubringen. „wenn ich ihn etwas frage“, fuhr norbert fort, „und die antwort lautet ‚ja‘, dann schnurrt er. wenn die antwort aber ’nein‘ ist, miaut er. nicht wahr, captain gorilla?“
captain gorilla, der neben mir auf dem sofa lag, begann ausgiebig zu schnurren.
„nicht schlecht“, meinte ich. norbert grinste stolz.
„versuch es doch auch mal“, forderte er mich auf, und ich überlegte mir schnell eine frage.
„captain gorilla, bist du tatsächlich ein gorilla?“, wollte ich von dem kater wissen, und er fing augenblicklich an zu miauen.
ich schüttelte ungläubig meinen kopf. „wahnsinn.“
„unglaublich, nicht wahr?“ meinte norbert, während er aufstand und in richtung küche schlurfte.
ich betrachtete eine weile den kater, der seinen kopf auf mein bein gelegt hatte. „du scheinst ja wirklich ein intelligenter kater zu sein“, murmelte ich.
„ja, intelligent bin ich wohl“, sagte captain gorilla plötzlich, so dass ich überrascht zusammenzuckte. „allerdings bin ich kein kater“, erklärte er. „ich bin eine katze.“
„donnerwetter“, stieß ich hervor. „du… du kannst ja sogar sprechen.“
„wer kann sprechen?“, fragte norbert, der in diesem moment zurück ins zimmer getrottet kam.
„captain… gorilla“, stotterte ich, meinen blick nicht von dem kater… der katze lassend. „er… ich meine sie… kann sprechen.“
„ach was, der kann doch nicht sprechen“, lachte norbert und setzte sich wieder zu uns. „oder, captain gorilla, kannst du sprechen?“, fragte er die katze, die nun träge ihren kopf hob und einmal kurz miaute. „er ist ein kater“, sagte norbert, da er es nicht besser wusste, und grinste mich schief an. „kater können nicht sprechen.“
„er… er ist kein kater. er ist eine katze“, sagte ich. „das hat sie mir selber gesagt.“
captain gorilla schnurrte zustimmend, während norbert nur ungläubig seine stirn in falten zog.

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einfach gleichzeitig die hand

die beiden männer hielten mir zur begrüßung ihre hände hin und brachten mich, da ich nicht wusste, wem ich zuerst die hand geben sollte, in eine äußerst missliche situation. ich war mir sicher, dass derjenige, dem ich als zweiten die hand schütteln würde, sich augenblicklich zurückgesetzt, minderwertig und schlecht fühlen würde. keinem von beiden die hand zu geben, schien mir die schlechteste alternative zu sein – beide hätten dies mit sicherheit als unhöflich empfunden -, also gab ich ihnen einfach gleichzeitig die hand, so dass wir einen geschlossenen kreis bildeten. obwohl keine musik zu hören war, fingen wir an, uns tanzend im kreise zu drehen, erst langsam, dann immer schneller, bis der dickliche mann, der meine linke hand hielt, schließlich so aus der puste war, dass wir mit unserem tanz aufhören mussten.
„puh, das war vielleicht ein spaß“, meinte ich, atmete selber einmal kurz durch und klopfte dem dicken anerkennend auf die schulter, während der andere mann, der hager und mindestens zwei meter groß war, nur trocken nickte.
„das war es“, stimmte er mir zu, auch wenn ihm der spaß – wenn er denn tatsächlich welchen gehabt hatte – nicht anzusehen war. „nichts desto trotz müssen wir sie jetzt mitnehmen“, sagte er und zückte etwas, das er mir vor die nase hielt und ich als polizeimarke identifizierte.
„darf ich fragen, was ich verbrochen haben soll?“, fragte ich überrascht.
„das dürfen sie“, sagte er.
„äh, ja. was zur hölle soll ich denn verbrochen haben?“, wollte ich von den beiden, die sich anscheinend entschlossen hatten, sich alles aus der nase ziehen zu lassen, wissen.
„sie… sie stehen im… verdacht“, keuchte der dickliche mann und hielt mir ebenfalls seine marke hin, „falschgeld in umlauf gebracht zu haben.“
„das… das habe ich nicht“, stieß ich hervor, schließlich hatte ich das selbstgedruckte geld, das ich von simon erhalten hatte, ihm lediglich nach mexiko geschickt. das behielt ich allerdings für mich. „ich habe noch nie etwas mit falschgeld zu tun gehabt“, log ich stattdessen.
„das wird sich zeigen“, meinte der hagere polizist und grinste mich an, als wüsste er mehr. „und jetzt kommen sie bitte mit.“
ich überlegte kurz, ob ich den beiden sagen sollte, dass ich ein detektiv bin, wir also quasi so etwas wie kollegen waren, kam aber schnell zu dem schluss, dass sich dadurch an meiner situation nicht viel ändern würde. also folgte ich dem hageren polizisten, während der andere – immer noch leise vor sich hin keuchend – in einigem abstand hinter uns her trottete.

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der ist witzig (2)

ich habe mir – nachdem mein erster witz neulich so gut angekommen ist – einen neuen witz ausgedacht. und der geht so:

eine rübe, ein bärtiger käfer und herr petri aus dem dritten stock gehen durch den wald.
fragt die rübe: „ist es eigentlich noch weit?“
sagt der bärtige käfer: „ich habe keine ahnung.“
daraufhin bleibt herr petri aus dem dritten stock stehen, mustert eine weile den bärtigen käfer, bevor er diesen schließlich fragt: „seit wann hast du eigentlich einen bart?“

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der ist witzig, oder?

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in friedvoller absicht

kennen sie blossom goodchild?

blossom goodchild ist ein waschechtes medium (und nicht – wie ich zunächst angenommen hatte – eine zwergin aus ankh–morpork). diese blossom goodchild sagt, dass sie kürzlich kontakt zu der „federation of light“ – der ein oder andere von ihnen wird diese vereinigung vielleicht auch unter dem namen „galactic federation“ kennen – hatte. die nachricht, die blossom goodchild von der föderation erhalten hat, besagt, dass wir am 14. oktober besuch von einem gigantischen raumschiff bekommen werden. es wird aller voraussicht nach nicht in unseren vorgärten landen sondern lediglich am himmel zu sehen sein. aber immerhin – und das ist doch wirklich mal eine gute nachricht – kommen die fremden in friedvoller absicht. sie wollen uns assistieren (wobei auch immer) und hoffnung geben, aber uns nicht zerstören – prima.
mein alter kumpel johnny die ratte, der seit seinen experimenten mit exotischen pilzen ständig irgendwelche nachrichten empfängt, meint allerdings, dass die außerirdischen nicht erst am 14. sondern schon am 04. oktober erscheinen werden, um uns die liebe zu bringen, die wir verdienen. was genau die fremden damit meinen, weiß johnny – „ich empfange diese beschissenen nachrichten nur, ich interpretiere sie nicht.“ – allerdings nicht.
ich muss sagen, was das datum betrifft glaube ich eher johnny der ratte – der vor einiger zeit sogar mal kontakt zu der „world wrestling federation“ hatte – als dieser blossom goodchild.

(via)

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mit einem gutaussehenden naturburschen

„wo zur hölle bist du?“, fragte ich simon, den ich am telefon hatte aber kaum verstand, da die verbindung unglaublich schlecht war. es klang in etwa so, als würde ein nilpferd in der leitung festsitzen und dort jede menge schaden anrichten. „was, mexiko? aber… wieso?“
simon erzählte mir, dass die bundesbank sein selbstgedrucktes geld sofort als falschgeld identifiziert hatte – was mich ehrlich gesagt nicht wirklich verwunderte – und die polizei rufen wollte. doch mein freund hatte sich schnell aus dem staub gemacht und flugs nach mexiko abgesetzt, wo er nun in einer billigen absteige irgendwo in topolobampo hockte, um gras über die sache wachsen zu lassen.
„das ist nicht dein ernst“, sagte ich, nachdem mich simon darum gebeten hatte, ihm das geld zu schicken, das er mir vor einigen tagen geschenkt hatte. „wenn die merken, dass das geld nicht echt ist, stecken die dich sofort in den bau. da kommst du dann so schnell nicht wieder raus. und was die dort mit einem gutaussehenden naturburschen wie dir machen, möchte ich mir gar nicht vorstellen.“
ich tat es trotzdem und erschauderte.
simon meinte nur, ich solle mir keine sorgen machen, da die mexikaner doch tatsächlich glauben, die d-mark sei in deutschland noch immer zahlungsmittel nummer eins und eine starke währung. er erzählte mir noch, was man in topolobampo so alles für eine d-mark bekommen kann und klang dabei so, als hätte er sich schon das ein oder andere amüsement von seinem falschen geld gegönnt.
„na gut, wie du meinst“, gab ich schließlich klein bei, „ich schicke dir das geld. aber pass auf dich auf“, riet ich meinem freund. „und bleib nicht zu lange weg. es kann nämlich gut sein, dass wir bald unseren ersten fall zu lösen haben.“
simon versprach mir, allerhöchstens noch ein oder zwei wochen in topolobampo zu bleiben. er gab mir noch die adresse seines hotels, bevor wir uns schließlich verabschiedeten und das randalierende nilpferd in der leitung wieder sich selbst überließen.

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jesus, starr vor entsetzen

für einige sekunden ließ ich mich von der feierlichen stimmung mitreißen und sprang – von vollkommener glückseligkeit übermannt – elegant in einen prachtvollen spagat. hundert augenpaare und ein hölzerner jesus, starr vor entsetzen an seinem kreuze hängend, blickten mich ungläubig an, als sei ich der gehörnte persönlich. meine hose – leider nicht ganz so flexibel wie meine beine – hatte der unerwarteten spannung geräuschvoll und ohne große gegenwehr nachgegeben, so dass ein riesiges loch im schritt nun mein am strengsten gehütetes geheimnis schamlos offenbarte.
der pfarrer, mit hochrotem kopf und augenscheinlich um fassung bemüht, stimmte lauthals „danke für diesen guten morgen“ an, vermutlich um von dem nur wenig gottesfürchtigen schauspiel abzulenken, während ich versuchte, mich unsichtbar zu machen, indem ich die augen schloss. dem aufgeregten gemurmel, das selbst den tiefen tenor des pfarrers – er bedankte sich gerade singend für jedes kleine glück – überstimmte, musste ich jedoch entnehmen, dass ich anscheinend immer noch sichtbar war. also öffnete ich meine augen wieder, grinste verlegen in die runde und begann, rückwärts und so schnell ich konnte in richtung ausgang zu krabbeln.
kaum draußen angekommen verfehlte gottes zorn mich nur knapp. ein blitz schlug wenige meter neben mir ein, direkt in eine oma, deren rollender stuhl noch ein gutes stück weiter eierte, bevor er schließlich stehen blieb und der verkokelte, vor sich hin dampfende und alles in allem ziemlich leblos wirkende körper der alten frau in sich zusammensackte.
so sieht es also aus, wenn man von einem blitz getroffen wird, überlegte ich, während ich flink zu meinem auto robbte, indem mir blitze – gott sei dank – nichts anhaben konnten…

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wie clint eastwood in dirty harry

„in die wohnung über mir ist einer eingezogen, der nennt sich dreckiger harry.“
„weil er so hart und zynisch ist wie clint eastwood in dirty harry?“
„nein, weil er so dreckig ist.“
„hm, verstehe. warum wäscht er sich nicht einfach?“
„weil er sich dann nicht mehr dreckiger harry nennen kann.“
„und wieso will er sich unbedingt dreckiger harry nennen?“
„na, damit alle denken, er wäre so hart und zynisch wie clint eastwood in dirty harry.“

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der haken an der sache

„ich bin jetzt millionär“, meinte simon über beide ohren strahlend und wedelte mit einem haufen scheinen vor meiner nase herum.
„herzlichen glückwunsch“, sagte ich überrascht. „hast du im lotto gewonnen?“
„nein.“ simon schüttelte den kopf.
„wie bist du dann an das viele geld gekommen?“, wollte ich von ihm wissen.
„ich sage es dir. aber du darfst es keinem verraten, okay?“
„klaro. schieß los.“
„ich habe mir eine gelddruckmaschine besorgt“, flüsterte mein freund und grinste mich dabei schief an. „simon druckt sich sein geld jetzt selber.“
simon, der sich sein geld jetzt selber druckt, zwinkerte mir verschwörerisch zu.
„legal ist das aber sicher nicht“, meinte ich. „wo hast du die maschine denn her?“
„die habe ich mir für ein paar euro im internet gekauft.“
„im internet“, murmelte ich. „hm, klar. da bekommt man ja so gut wie alles.“ ich rieb mir das behaarte kinn. „darf ich mal sehen?“, fragte ich meinen freund und deutete auf die scheine in seiner hand.
„die darfst du sogar behalten“, meinte simon großzügig und überreichte mir die scheine. „ich kann mir so viele drucken, wie ich will“, erklärte er mir.
ich nahm die scheine entgegen, betrachtete sie nur kurz und glaubte meinen augen nicht zu trauen. „das sind d-mark-scheine“, stieß ich hervor. „du hast dir d-mark-scheine gedruckt.“
„ja, das ist der haken an der sache“, gab simon ohne umschweife zu. „die maschine druckt leider nur zehn-d-mark-scheine. aber ich habe gehört, dass die bundesbank noch d-mark-scheine eintauscht.“
ich starrte simon eine weile lang ungläubig an. „das… würde ich an deiner stelle aber besser nicht ausprobieren“, riet ich meinem freund.
„ach, lass das mal meine sorge sein“, lachte er fröhlich, drehte sich um und winkte mir zum abschied noch einmal mit einem weiteren bündel blauer d-mark-scheine zu.

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