das optimale schneidewerkzeug

ich saß bei norbert im wohnzimmer und versuchte, meine pizza mit einem löffel in kleinere, mundgerechte stücke zu schneiden, was mir aber nicht so recht gelingen wollte. das wunderte mich natürlich nicht, schließlich sind löffel für gewöhnlich nicht besonders scharf und so gesehen auch nicht gerade das optimale schneidewerkzeug. ein messer wäre da die wesentlich bessere option gewesen, doch war mir diese leider nicht gegeben.
seitdem norbert der spd beigetreten war, benahm er sich irgendwie merkwürdig. er hatte aus gründen, die ich nicht nachvollziehen konnte, sämtliche messer aus seinem haushalt entfernt.
ich legte löffel und gabel neben die pizza, während sich norbert einen weiteren bissen von seinem nudelauflauf, den man auch ohne messer ganz gut essen konnte, in den mund schob.
„erkläre mir doch bitte noch einmal, wieso ihr bei den sozialen pazifisten deutschlands…“
„bei den sanftmütigen pazifisten deutschlands“, korrigierte mich norbert.
„äh, ja… wieso ihr bei den sanftmütigen pazifisten deutschlands keine messer benutzen dürft.“ ich wischte mir mit dem handrücken entnervt den feinen schweißfilm von der stirn, der sich durch den hunger und die ganze anstrengung dort gebildet hatte.
„wir sind gegen waffen“, meinte norbert nur, als würde dies alles erklären.
„ein messer, mit dem man seine brötchen beschmiert oder seine pizza schneidet, ist keine waffe“, sagte ich langsam und deutlich, so dass es selbst norbert klarwerden sollte. doch dieser sagte nur:
„natürlich ist ein messer eine waffe. schließlich kannst du mit solch einem messer einen menschen töten. und die sanftmütigen pazifisten deutschlands finden es ganz und gar nicht gut, wenn menschen getötet werden.“
„ich finde es auch nicht gut, wenn menschen getötet werden“, versicherte ich norbert. „aber davon mal abgesehen kannst du doch auch mit einem löffel einen menschen töten.“ ich hob halbherzig drohend meinen löffel und fuchtelte damit vor norberts nase herum, der verschreckt zurückzuckte. „dauert halt nur etwas länger.“
„willst du… willst du mich jetzt töten?“, fragte mich norbert unsicher.
„weil ich meine pizza mit einem löffel schneiden muss? nein, natürlich nicht“, sagte ich und nahm den löffel wieder runter, da norbert augenscheinlich angst vor mir und dem löffel hatte. er zitterte wie ein afrikanischer nackthase in sibirien. „ich will nur meine pizza essen können, ohne eine sehnenscheibenentzündung im handgelenk zu bekommen“, erklärte ich, doch norbert starrte immer noch verängstigt den löffel in meiner hand an.
„okay“, sagte ich schließlich, als ich merkte, dass sich norbert heute wohl nicht mehr beruhigen würde. „ich werde mir jetzt meine pizza schnappen und woanders essen.“
norbert nickte stumm, ohne den blick von dem löffel zu wenden.
„du kannst dich ja bei mir melden, wenn du keine angst mehr vor mir hast“, sagte ich, drehte mich um und verließ seine wohnung, während norbert hinter mir leise aufatmete. „oder wenn du nicht mehr mitglied bei der spd bist“, fügte ich kopfschüttelnd hinzu.

Über christian s.

das, was ich hier hinein schreibe, wird dann später für alle sichtbar sein.
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16 Kommentare zu das optimale schneidewerkzeug

  1. bei der judäischen volksfront hätte man ihm die messer erlaubt. jedoch nur aus holz, versteht sich.

  2. Redfranko sagt:

    Ich könnte auch mit den bloßen Händen jemanden umbringen, würden die von der spd mir dann die selbigen abhacken? Und wenn ja: womit????? Bitte nicht mit einem Löffel!

  3. Sabine sagt:

    Wie gut, dass Norbert nicht in der Klingenstadt arbeitet…

  4. kleiner.mops sagt:

    Armer Norbert! So verwirrt durch diese halbgaren Lehren der SPD. Dieser arme Mensch wird sicher noch viele solche anschüchternden Erlebnisse haben… Was macht er denn bloß, wenn der eine Katze oder einen Mops trifft, Herr Grob? Die haben ja so viele – auch gefährliche – körpereigene Waffen.

  5. Erdge Schoss sagt:

    Einen afrikanischen Nackthasen in Sibirien aussetzen, werter Herr Grob!
    Wer macht denn so etwas?

    Herzlich
    Ihr Erdge Schoss

  6. FrauvonWelt sagt:

    Die wirklich wichtige Frage ist doch: Wie kam Ihre Pizza in Norberts Wohnzimmer?

    Messerscharf
    Ihre FrauvonWelt

  7. Nina sagt:

    Das gibt doch sicher noch eine ganz lustige Fortsetzung. Wenn Norbert nämlich alle gefährlichen Löffel entsorgt hat und gerade dabei ist, frustriert seine Suppe mit der Gabel zu essen, können Sie ihn ganz beiläufig darauf hinweisen, wie viel effektiver so ein zinkenbewährtes Stechwerkzeug für einen geplanten Mordanschlag doch ist. Jedenfalls im Vergleich zu einem Löffel. Was meinen Sie, wie er DANN erst zittert!

  8. MC Winkel sagt:

    Und dabei hat die SPD doch gerade erst diese ganz sympathische Kampagne gestartet. Und die Pizzalöffelei scheint da dazuzugehören wie afrikanische Nackthase nach Sibirien, oder so.

  9. me. sagt:

    sehnenscheibenentzuendung? natuerlich 😉

  10. Maak sagt:

    gut, dass es sie waren mit dem löffel, herr grob, und nicht hannes. hannes ist nämlich bei der fdp, was soviel bedeutet wie „fick die pazifisten“, und der hätte norbert sicherlich sofort mit dem löffel den schniepel abgehackt…

  11. Johanna sagt:

    dabei müssten doch grade sie nach dem verlust des ohres sich der gefahren von messern bewusst sein und verständnis für den armen norbert aufbrigen. tststs…

  12. Im Grunde essen die bei der SPD nur Dinge, die von allein vom Baum gefallen sind. Ich hoffe, Pizza und Auflauf waren vegan.

  13. GTaag sagt:

    Sieh an, die SPD-Mitglieder, die Laubenpieperverdächtigen. Sie sagen sich eben, lieber mit Glied, als ohne Glied. Also Messer weg, Genossen, man weiß ja nie, wen man gegenüber hat!

  14. PropheT sagt:

    Hoffentlich hat Norbert nicht Riddick gesehen, sonst hätte er auch Angst vor Bechern und Tassen.

  15. Pingback: tod eines zu mittag speisenden » manchmal sind es sogar tiere

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