augenscheinlich ziemlich hartes ding

„hast du eine ahnung, was er da macht?“, flüsterte brazzo der keks, der sich mit sir bob, den alle nur kleiner finger nannten, in einem gebüsch versteckt hielt. die beiden wühlmäuse beobachteten bongo den brecher dabei, wie er vor dem tor einer von menschen errichteten lagerhalle für bananen stand und mehr oder weniger unauffällig sein umfeld mit einem feldstecher absuchte.
„hm. irgendwas führt er im schilde“, meinte kleiner finger, ohne bongo aus den augen zu lassen. „nur was? vielleicht versucht er… uh, vorsicht, er schaut direkt in unsere richtung.“
die beiden mäuse duckten sich und bohrten ihre kleinen nasen in den erdigen boden, als der feldstecher in ihre richtung schwenkte und auf dem gebüsch, in dem sie hockten, stehen blieb.
„ob er uns gesehen hat?“, fragte brazzo.
„keine ahnung. ich glaube nicht.“
brazzo und kleiner finger verweilten in ihrer geduckten haltung, ohne einen weiteren blick zu riskieren. was auch immer bongo der brecher machte, er sollte nicht mitbekommen, dass sie davon wussten. bongo war nicht gerade dafür bekannt, eine friedliebende wühlmaus zu sein. nicht umsonst trug er diesen doch recht brutalen beinamen.
„hallo, jungs“, sagte plötzlich eine für eine wühlmaus ziemlich tiefe stimme. da sie die stimme sofort erkannten, zuckten brazzo und kleiner finger augenblicklich zusammen. „was macht ihr da?“
„oh, hallo bongo. wir… äh. wir…“, stotterte brazzo.
„wir wühlen“, sagte kleiner finger schnell. „wir sind schließlich wühlmäuse. wir wühlen gerne und oft.“ das stimmte. „und außerdem eignet sich dieser boden hier“, er wühlte demonstrativ mit seiner spitzen nase etwas erde auf, „hervorragend zum wühlen.“
„hm. das ist schon komisch“, meinte bongo und musterte die beiden eindringlich. „ich hätte schwören können, dass ihr mich aus dem gebüsch heraus beobachtet habt.“
„dich beobachten?! oh, nein. wo denkst du hin? das würden wir niemals tun. außerdem waren wir so mit wühlen beschäftigt, wir haben noch nicht einmal mitbekommen, dass da irgendwer ist“, meinte kleiner finger scheinheilig. „wo warst du denn überhaupt?“
„ja, wo warst du überhaupt? und was hast du dort gemacht?“, fragte brazzo ein wenig unüberlegt.
„wenn ich euch das sage“, begann bongo der brecher, während er etwas langes, dünnes und augenscheinlich ziemlich hartes, das sich sicherlich gut zum brechen von sachen oder knochen benutzen ließ, hinter seinem rücken hervor zog, „dann muss ich euch leider töten.“
„oh. dann… dann sag es uns doch einfach nicht, wir verziehen uns und wühlen dann woanders weiter“, schlug kleiner finger vor, legte den rückwärtsgang ein und kroch von dem gebüsch, der lagerhalle für bananen und bongo dem brecher ein stück weg, drehte sich schließlich um und rannte dann so schnell es seine kleinen beine erlaubten weg. brazzo, der es ebenfalls vorzog, nicht getötet zu werden, folgte ihm auf dem fuße, ohne sich noch einmal umzusehen.
„macht das“, sagte bongo der brecher und schwang einige male sein langes, dünnes und augenscheinlich ziemlich hartes ding. dann drehte er sich um und ging zur lagerhalle zurück.

Über christian s.

das, was ich hier hinein schreibe, wird dann später für alle sichtbar sein.
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3 Kommentare zu augenscheinlich ziemlich hartes ding

  1. AKA sagt:

    Bananen und lange harte Dinger. Das ist der Stoff, aus dem gute Geschichten sind!
    Wann gibt´s die Fortsetzung?

  2. Herr Schmidt sagt:

    Ach, ich wollte schon immer mal eine Geschichte lesen, in der rückwärtskriechende Wühlmäuse vorkommen.

  3. christian s. sagt:

    und ich eine schreiben.

    @aka – keine fortsetzung. was bongo der brecher nun mit seinem langen, dünnen und augenscheinlich ziemlich harten ding macht, das überlasse ich der fantasie meiner leser.

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