er hatte einen schild um den hals hängen, auf dem ’norbert‘ stand. also blieb ich vor ihm stehen und sagte:
„hallo norbert.“
norbert sagte erstmal nichts und beobachtete durch seine sonnenbrille die wolken über uns.
gerade als ich mich umdrehen und gehen wollte, brach norbert sein schweigen.
„ich heiße nicht norbert“, sagte er. „mein name ist bruno.“
„äh, gut… bruno. warum trägst du dann ein schild um den hals, auf dem ’norbert‘ steht?“
„da kam diese frau vorbei…“, begann bruno, „sie nannte mich norbert und hat mir dieses schild um den hals gehangen.“
„soso“, sagte ich, „verstehe.“ doch in wirklichkeit verstand ich nichts.
„aber ich glaube, es war gar keine richtige frau. ich glaube, es war eine pullerfrau.“
„was zur hölle ist eine pullerfrau?“, fragte ich, und bruno starrte mich durch seine sonnenbrille mit großen augen an.
„eine pullerfrau ist eine… eine frau mit schniepel“, sagte er schließlich und ziemlich ernst.
„aha“, meinte ich und musste schmunzeln. bruno aber verzog keine mine und sagte stattdessen:
„sie hat gesungen, als sie mir dieses schild um den hals gehangen hat. aber es war kein schönes lied. laut hat sie gesungen. und so schief. es brannte in meinen ohren.“
„da haben wir es wieder“, sagte ich, „pullerfrauen können einfach nicht singen.“
bruno hörte meine worte nicht.
„es war eine… eine kakophonie des grauens“, sagte er nur, und verzog dabei sein gesicht zu einer solch grauseligen grimasse, dass mir das schmunzeln verging.
der mann, der nicht norbert hieß, ging vor mir in die knie und jammerte, brabbelte etwas unverständliches, und ich glaube, er hat sogar ein wenig geweint. da wusste ich mir nicht weiter zu helfen, als einfach nur eines der mit sicherheit unsinnigsten und zu gleich lustigsten worte der ganzen welt zu sagen, und so sagte ich:
„lochschwagerschwangerschaft.“
bruno jammerte so laut, dass er mich nicht hörte, also sagte ich noch einmal dieses doch ziemlich alberne wort.
der mann vor mir verstummte und blickte zu mir hoch.
„ich kannte mal einen mokunanesischen pferdeschlächter, der wurde lochschwagerschwanger…“
„das ist doch schön.“
„…und starb einen qualvollen tod.“
„oh“, meinte ich und fand dieses wort auf einmal nicht mehr ganz so lustig.
„er war ein sehr guter pferdeschlächter, wenn nicht sogar der beste“, behauptete bruno. „und ein toller seilchenspringer.“
„das… das tut mir leid.“
„er war auch ein hervorragender schlammreiter.“
bruno stand langsam auf und blickte mich durch seine sonnenbrille traurig an. dann legte er mir eine hand auf die schulter.
„und er war ein guter freund. ja, vor allen dingen war er mir ein guter freund.“
ich versuchte, die hand auf meiner schulter zu ignorieren und nickte nur.
„wollen sie mir auch ein guter freund sein?“, fragte bruno.
„ich… äh, weiß nicht. ich meine… ähm… och.“
„wollen sie mir ein guter freund sein?“, wiederholte er seine frage etwas eindringlicher, wobei seine hand meine schulter quetschte, was ziemlich weh tat.
„ach wissen sie… ich, äh… warum eigentlich nicht?“
„das freut mich“, sagte der mann mit dem schild, lächelte und ließ mich schließlich los. dann umarmte er mich, nahm meinen kopf in seine hände und küsste mich auf die stirn.
heilige scheiße, dachte ich, hoffentlich hat mich jetzt keiner gesehen.
„gut, dann werde ich mal…“
„ich möchte ihnen noch meine beiden schwestern vorstellen, bevor sie gehen“, sagte bruno und zog zwei besenstiele hinter seinem rücken hervor, denen er flugs zwei perücken aufsetzte.
„das hier ist margret“, meinte er und wackelte mit dem besenstiel in seiner rechten hand. „und diese hübsche junge dame hier, das ist lulu. sie ist übrigens noch zu haben.“
„äh, hallo ihr zwei“, sagte ich, lächelte unsicher und bewegte mich vorsichtig einige schritte weg von bruno mit dem ’norbert‘-schild und seinen beiden stockschwestern. dann drehte ich mich um und begann zu laufen. so schnell, wie ich noch nie in meinem leben zuvor gelaufen war…
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ich empfehle: männliche ergüsse
ich empfehle: weibliche gedanken
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Jaja, die Menschen mit den Norbert- Schildern sind die Schlimmsten.
ich habe gestern auch einen mann mit schild gesehen, allerdings stand auf dem „bruno“ drauf. sehr seltsam. um diesen mann hab ich instinktiv schnell einen großen bogen gemacht. puh, noch mal schwein gehabt, würd ich sagen!
könnten sie nicht ein foto von lulu besorgen? das ist doch bestimmt ein (vorsicht schenkelklopfer!) ganz heisser feger 😀
Ich sehe immer Leute, die „Tommy“ auf der Brust stehen haben. Glaube, dass das eine Sekte ist. Die kennen bestimmt auch Bruno-Norbert. Und Klaus-Bärbel.
ich kenne jemanden, der hin und wieder mit einem schild „frodo ist doof“ herumläuft. ich kann euch sagen, der kerl hat es faustdick hinter den ohren. fast so wie „manfred stolpe“ ^^
hey, mann. ich BIN manfred stolpe. ^^
und ich dachte, du seist „so eine art werwolf“?^^
habense sich mal bilder von herrn stolpegrob angeschaut? ich sehe da keinen widerspruch ^^