zu weit weg

wir schreiben das jahr 1997 und befinden uns in einer kleinen stube des 3. fmaufkrgt 940 in daun, in der zwei junge männer ihre freizeit vor einem alten commodore amiga 500 verbringen und ein „kick off 2„-spiel über wahnwitzige 90 minuten bestreiten. den schiedsrichter haben sie so eingestellt, dass er für böse gucken eine gelbe karte, für die kleinste berührung eine rote gibt.
in der 65. minute und beim stand von 1:0 hat der eine der beiden einen einwurf, jedoch keinen weiteren feldspieler mehr auf dem platz. der andere hat nur unwesentlich mehr spieler und fragt:

„was ist denn jetzt?“
„jetzt haben wir ein problem. der will anscheinend den ball nicht einwerfen, wenn kein weiterer feldspieler in der nähe ist.“
„hmm.“
„wir hätten den schiri nicht so einstellen sollen, dass er jeden mist pfeift.“
„versuch mal, zum torwart zurück zu werfen.“
„klappt nicht. der ist zu weit weg.“
„verdammt. wir hätten den schiri nicht so einstellen sollen, dass er jeden mist pfeift.“
„sag ich ja.“
„richtig, ja. sagtest du.“
„ja. hmm. und nu?“
„würde sagen, einigen wir uns auf unentschieden.“
„hohoho. ich führe 1:0.“
„und ich habe noch 25 minuten, den ausgleich zu schießen. und zwei mann mehr auf den platz.“
„du hast schon seit zehn minuten zwei mann mehr auf dem platz. und nicht den hauch einer chance gehabt.“
„ich war gerade dabei, dich müde zu spielen.“
„mich müde zu… oh junge. na gut, einigen wir uns auf unentschieden.“
„gut. ich nehme deine kapitulation an.“
„bitte was? kapitula…“
„nur ein spaß. unentschieden. das ist gerecht. außerdem muss ich mal pissen.“
„uh, und ich erst. scheiß babyblase.“

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(für sven – der schmerz ist vergangen. geblieben ist die leere und der platz neben mir.)

Über christian s.

das, was ich hier hinein schreibe, wird dann später für alle sichtbar sein.
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