als der stadtbekannte und ständig nach fusel riechende tagedieb walter wommel vor gut einer woche behauptete, er habe ein fürchterliches ungeheuer mit einem riesigem schnabel und klitzekleinen füßen nahe des örtlichen baggersees gesehen, wurde er nur ausgelacht, mit faulen zuckerrüben beworfen und dabei zum teil böse verletzt. zu unrecht, wie sich nun herausstellte. denn seit ein paar tagen ist bekannt, dass ein ausgewachsenes schnabeltier die gegend rund um das baggerloch unsicher macht.
„es war klein und niedlich, als wir es gekauft haben“, erzählte mir frau unterberg heute morgen. „wuchs dann aber schnell heran und wurde hässlich. hässlich wie die nacht. wie… wie dieser eine schlagersänger, dieser…“
„jürgen drews?“
„ja, richtig. wie jürgen drews. da wollten wir es nicht mehr.“
„verständlich.“
„hans-peter, so haben wir es genannt, begann auch ständig mit seinem schnabel nach allem zu schnappen, was sich bewegte. und nach allem, was rot war oder auch nur entfernt nach linsensuppe roch. und nach mir. da haben wir versucht, hans-peter im klo runterzuspülen. wie damals unseren dackel, der ständig diese schrecklichen blähungen hatte. aber hans-peter war schon zu groß, und wir hatten mühe, ihn wieder aus der kloschüssel zu bekommen. weil er ja auch immerzu um sich geschnappt hat, verstehen sie?“
„ähm, ja.“
„schließlich sind wir mit hans-peter zum baggerloch gefahren und wollten ihm mit einer schaufel den schädel zertrümmern, ihn in einen sack mit steinen stecken und im see versenken. aber schnabeltiere riechen die gefahr auf hundert meter. und können sehr flink sein. er sprang ins wasser und tauchte nicht mehr auf.“
bis letzte woche, als hans-peter den ahnungslosen walter wommel fürchterlich erschreckte und die faulen zuckerrüben dem armen walter beinahe den rest gaben.
nur kurze zeit nach bekanntwerden dieser unglaublichen geschichte bildete sich die bürgerinitiative „rettet unser baggerloch – tötet hans-peter“. es wurden zahlreiche giftköder ausgelegt, denen bisher allerdings nur drei hunde, sieben katzen, ein elefant und zwei kinder zum opfer fielen. doch die jagd geht weiter. bärenfallen wurden rund um den see platziert, in der hoffnung, das gemeingefährliche schnabeltier zu vernichten…
hachja, frau unterberg ist rot und riecht nach linsensuppe 😀 schöne vorstellung herr grob, schöne vorstellung …
haben sie damit etwa eine neue episoden-story begonnen? ich berste vor spannung, argh! sie sind aber auch ein profi in sachen leserbindung.
eigentlich war der ursprungstext einfach nur zu lang, um ihn komplett zu veröffentlichen. aber bersten sie lieber nicht, so spannend wird es nicht. ^^
@stard – viele menschen riechen nach linsensuppe. achten sie mal darauf.
ne herr grob. die riechen nach erbsensuppe. viele menschen tun das. örgs!
Ist denn die Tötung des Schnabeltiers durch das bayrische Parlament genehmigt?
man, hatte Recht hier kommen alte Erinnerungen hoch. Herrlich…
Ich dachte grad, dass wäre ein Grobscherz und dann seh ich das der Tagedieb nach Fusel riecht und nicht nach Fusseln. Oh man … 😉
Köstlich. Einfach köstlich. Das hat mir eindeutig den grauen Arbeitstag versüßt.
Sicher ist Hans-Peter nach Mallora geschwommen, um Herrn Drews zu erlegen.
„hässlich wie die Nacht“. So oft wird in der Literatur dieser Vergleich bemühlt und jedes Mal regt sich in mir Widerspruch. Als jemand, der im düsteren nasskalten Novemberrain geboren wurde, habe ich nichts gegen Dunkelheit. Im Gegenteil. Ich mag die Nacht. Es ist ruhiger, leiser und vieles was im hellen Tageslicht hässlich und unansehnlich wirkt, kommt im fahlen Licht der Nacht gar nicht so schlecht weg.
Ich finde Nächte nicht hässlich.
Jo. Wollte ich nur mal sagen…:-)
o.k., walter hatte ausnahmsweise mal recht – ich werf trotzdem weiterhin altes gemüse nach ihm. pah!
das ist zwar gemein, aber ihr gutes recht.
@nomak – ich finde nächte doch auch nicht hässlich, nur damit wir uns verstehen.
@fräulein wunder – wünschen wir ihm viel erfolg.