die fremde frau, denn sie sah alles

Publiziert am 17. Juli 2006 von christian s.

ich überlegte gerade, wie ich die geschichte eines mannes, der ein bad nehmen möchte, sich dann aber doch nur die füße wäscht, spannend erzählen kann, da klingelte es an der tür. ich machte auf, und eine nackte frau fiel mir um den hals.
„ich bin ihnen so dankbar“, hauchte sie in mein ohr.
„och. gern geschehen“, antwortete ich, ohne zu wissen, wofür sie mir dankbar war. ich umarmte die fremde frau, denn sie sah alles andere als abstoßend aus und roch auch sehr gut. „wollen sie nicht reinkommen?“, fragte ich, und die frau nickte.
„das ist martin“, sagte ich, als wir an der küche vorbeigingen. „mein mitbewohner.“
„hallo“, sagte martin, der wie immer ziemlich zerschlagen aussah, am küchentisch hockte und an einem bier nippelte.
„beachten sie ihn einfach nicht.“
die nackte beachtete ihn nicht.
ich führte sie in mein schlafgemach.
„sie können es sich dort schonmal gemütlich machen“, sagte ich und deutete auf mein bett. „ich werde nur kurz ein bad nehmen.“
„lassen sie mich nicht so lange warten“, hauchte die nackte frau, kletterte in mein bett und ließ bimbo, den stoffaffen, ihren venushügel besteigen.
„ich … äh, nein. natürlich … nicht“, stotterte ich. „dann werde ich mir nur kurz die … ähm, füße waschen. geben sie mir nur eine minute“, sagte ich und flitzte ins badezimmer, während bimbo sich wünschte, dieser augenblick würde niemals vergehen.

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das, was ich hier hinein schreibe, wird dann später für alle sichtbar sein.
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21 Kommentare zu die fremde frau, denn sie sah alles

  1. der_elektrolyt sagt:
    17. Juli 2006 um 11:06

    Bravo, Herr Grob!
    Ich freue mich, von Ihnen auf so charmante und feinsinnige Art hinters Licht geführt worden zu sein. Diese ist ab heute meine Lieblingsgeschichte.
    Und zugleich habe ich den ersten Kommentar ergattert!

  2. eigenart sagt:
    17. Juli 2006 um 11:30

    Ich hatte mit einem komplett anderen Ende gerechnet.

    Eher so eine Geschichte über einen Mann, der eigentlich ein Bad nehmen wollte, sich dann nur die Füße wäscht, weil er ja eine nackte Frau in seinem Bett liegen hat, mit der er eigentlich was-weiß-ich-was machen möchte, ihr aber letztendlich nur seine frisch gewaschenen Füße zeigt.

  3. Benefit sagt:
    17. Juli 2006 um 12:44

    Wie siehts denn überhaupt mir ihren Füßen aus?
    Und ja, ich meine die Frau.
    Wie wär’s denn mit einem gemeinsamen Waschen?
    Hocherotisch, sage ich ihnen!

  4. stard sagt:
    17. Juli 2006 um 13:37

    das problem habe ich bei dem wetter aber auch – gerade wenn ich den ganzen tag die gleichen schuhe anhab. grausam …

  5. scheibster sagt:
    17. Juli 2006 um 14:00

    Herr Grob, einen gewissen Fußfetischismus können Sie nicht abstreiten. Ich weiß auch warum Sie ihre Füße gewaschen haben. Das geht fix, schließlich kann von denen seit Ihrem Bügeleisenerwerb nicht viel übrig sein.

    Aber trotzdem eine nette kleine Geschichte. Und quasi eine optische Täuschung in Prosa. Wie das Bild der scheinbar ansteigenden Treppe fängt ihre Geschichte an, bevor man es weiß, beißt sich quasi selbst in den Hintern. Also, die Geschichte, nicht man selbst als Leser.

  6. pulsiv sagt:
    17. Juli 2006 um 15:18

    lassen sie mich raten… dann sind sie plötzlich aufgewacht!? weil ihre füße nass waren. oder ihre buxe (von innen). 😉

  7. martha sagt:
    17. Juli 2006 um 16:21

    „Bimbo der Stoffaffe“ steht als Synonym für was, Herr Grob? 😉

  8. Kerze sagt:
    17. Juli 2006 um 18:21

    Huiii^^
    Zurzeit scheinen alle ein wenig Rollig zu sein;)

  9. der.grob sagt:
    17. Juli 2006 um 18:52

    oha, frau kerze. sie etwa auch?

    @martha – na, was meinen sie? 😉

    @pulsiv – so. sie denken also, ich träume so etwas nur? ts.

    @scheibster – ich habe nie ein geheimnis daraus gemacht, dass ich füße mag, herr scheibster. (ich LIEBE füße.)

    @stard – deswegen wechsel ich meine schuhe auch stündlich.

    @benefit – gegenseitiges füßewaschen. das merke ich mir fürs nächste mal.

    @eigenart – sind sie jetzt etwa enttäuscht über das ende? ich hoffe doch nicht.

    @der_elektrolyt – das wurde aber auch zeit, also das mit dem ersten kommentar.

  10. Lady sagt:
    17. Juli 2006 um 19:59

    Uih, nackte Frauen stehen einfach so vor deiner Tür? Es war mir gar nicht bewußt, dass du schon solche Groupies hast.

  11. der.grob sagt:
    17. Juli 2006 um 20:03

    war mir bisher auch nicht so bewusst. ist aber irgendwie cool. ^^

  12. Fräulein Wunder sagt:
    17. Juli 2006 um 20:43

    wie ging es weiter? hatten Sie Kontakt? und ist ein Affe, der Bimbo heißt, politisch korrekt?

  13. martha sagt:
    17. Juli 2006 um 22:21

    Ich würde sagen, das waren sie selber, werter Herr Grob, der den Venushügel der nackten Frau bestieg. Sie wollen uns das nur verheimlichen, damit wir keine Deteils herausquetschen können. Also, wie wars? 😉

  14. der.grob sagt:
    17. Juli 2006 um 22:56

    fabelhaft, frau martha. es war fabelhaft. 😉

    @fräulein wunder – affen sind immer politisch korrekt. egal wie sie heißen.

  15. scheibster sagt:
    17. Juli 2006 um 23:11

    Was macht überhaupt ein politisch korrekter Affe namens Bimbo in Ihrem Bett, Herr Grob?

  16. der.grob sagt:
    17. Juli 2006 um 23:27

    das, herr scheibster, hätte ich auch mal gerne gewusst. ^^

  17. Bandini sagt:
    21. Juli 2006 um 08:07

    Wunderbare Geschichte.

  18. der.grob sagt:
    21. Juli 2006 um 09:55

    danke. gefällt mir auch sehr gut. 🙂

  19. nora sagt:
    22. Juli 2006 um 00:06

    Sehr oft, wenn ich Einträge auf Ihrer Seite lese, frage ich mich, wieviel Realitätsverwurstung hier eigentlich statt findet. Noch öfter erinnern sie mich an Nick Earls – besonders wenn Sie in fremde Blumenbeete kotzen, muss man dazu sagen – und noch ein paar mal mehr drängt sich der Verdacht auf, Sie wohnten schon viel zu lange allein.

  20. der.grob sagt:
    22. Juli 2006 um 13:47

    ich wohne doch gar nicht allein, martin wohnt auch noch hier. habe ich doch oben geschrieben. und realitätsverwurstung findet hier gar nicht statt. wirklich nicht. ehrlich. 😉
    (der vergleich mit nick earls hinkt übrigens. ich mache nämlich gar keine musik. ^^)

  21. nora sagt:
    23. Juli 2006 um 19:30

    Ich muss Ihnen ehrlich sagen, dass ich Nick Earls bisher für einen Schriftsteller Blumenbeet-kotzender-Sorte hielt (und das ist durchaus nicht negativ gemeint – zumindest nicht so, wie es sich anhört ^^) Vll bin ich auch einfach nur mal wieder ziemlich langsam

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