„was bin ich?“ herr molle wollte sich nicht einfach damit zu frieden geben, dass er es war. er wollte auch wissen, was es war, was er war.
„der auserwählte“, tunja strahlte von einem ohr bis zum anderen.
„ach so“, meinte herr molle, während der unsichtbare zwerg auf seinem hocker lachte und gleichzeitig weinte.
das war er also, der auserwählte.
herr molle überlegte, ob ihm die antwort gefiel. und was sie wohl bedeutete. und was sie nun von ihm erwarten würden.
„ich bin also der … auserwählte?!“
„siehst du sibill. er sagt es selber. er ist der auserwählte.“ tunja klatschte in die hände, wie sie es scheinbar immer tat, wenn sie freudig erregt war, und schielte herrn molle fröhlich an.
„ja, tunja. und nun beruhige dich wieder. besorge dem auserwählten doch etwas zum anziehen.“
sibill war es anscheinend nicht entgangen, dass herr molle nahezu nackt und schwitzend vor ihnen hockte. dieser grinste verlegen und schwitzte noch ein wenig mehr.
„sie schwitzen ja wie ein tigerbiber. haben sie etwa immer noch hunger?“
„ich … ja.“
„bring dem auserwählten doch auch noch ein … nein, bring ihm fünf gebratene hähnchen, tunja. und eile dich.“
tunja nickte, lachte und stolperte unbeholfen los.
„sie ist ein wenig … ungeschickt“, erklärte sibill. „hat zwei verbogene füße. passen nicht in schuhe. jedenfalls nicht in normale schuhe. aber sie ist sehr nett.“
„ja“, schien herrn molle die angemessene antwort zu sein. sie schwiegen sich eine weile an, bevor er fragte: „was macht ein auserwählter eigentlich so?“
er hockt schwitzend und leichtbekleidet auf einer steinplatte und lässt sich brathähnchen bringen, dachte der unsichtbare zwerg und schmunzelte. er fand diesen gedanken ziemlich witzig.
„er rettet uns vor dem bösen garfunkel“, sagte sibill.
„simon und garfunkel?“
„wie meinen?“
„ach, nichts.“ herr molle machte eine pause. „und wer ist dieser böse garfunkel?“
„er ist ein wirklich böser, böser, böser, böser, böser, böser, böser, böser, böser, böser, böser, böser, böser, böser, böser, böser, böser“, sibill holte tief luft. „sehr, sehr böser riesenmann.“
„oh“, meinte herr molle. an der boshaftigkeit des bösen garfunkels schienen also keine zweifel zu bestehen. „und ich soll gegen ihn … kämpfen?“
ja, dachte der unsichtbare zwerg. wie in einer schlechten fantasy-geschichte.
„ja“, sagte sibill kurz und knapp.
„wie in einer schlechten fantasy-geschichte“, stellte herr molle fest und schüttelte seinen großen kopf, bevor ihm entsetzt einfiel: „aber … ich kann doch gar nicht kämpfen.“
nein, wirklich nicht? das kann ich mir gar nicht vorstellen. sie sind doch rank und schlank, muskulös wie ein athlet und bestimmt stark wie ein bär. der unsichtbare zwerg sprang geschickt auf die steinplatte und setzte sich neben den fettleibigen herrn molle.
„doch“, sagte sibill überzeugt. „sie sind der auserwählte.“
(fortsetzung folgt)
Der Zwerg ist einbißchen zu kurz gekommen, aber sonst: TOP!
Mal schauen, wie sich der Auserwählte so macht. Sportlich genug, scheint er ja zu sein 😀
Die bildhaften Schwitzvergleiche gefallen mir. :o)
Ganz großes Kino! Und ich lese sonst nie so lange Texte. ^^
…oder ein djungarischer Zwerghamster?
KAMPFKOLOSS!!!
können sie mal einen beitrag verfassen, in dem keine füsse drin vorkommen,herr grob?
hehe @anja: Das ist das Zeichen das er dich mag ^^
… das schaut ja wirklich nach einer nicht-endenden geschichte aus … wie du da wieder raus kommst 😉
keine ahnung. der angedachte dreiteiler wird es wohl nicht werden. ^^
@frau kleine-anja – nun stellen sie sich mal nicht so an. in den letzten fünf beiträgen vor diesem hier kam noch nicht einmal der hauch eines fußes vor. 😉
@bionic – ich möchte mal behaupten, alle zwerge sind „ein bißchen zu kurz gekommen“.
Was ist das eigentlich für eine mordsgeniale Superkraft, die der Molle da im 2. Teil offenbart hat: Hähnchenessen im Supertempo?
in einigen situationen eine durchaus nützliche superkraft. ob sie herrn molle aber in diesem abenteuer weiter bringt, bleibt abzuwarten.