herr molle wurde wach und wunderte sich. der geruch eines gebratenen hähnchens drang an seine knollige nase.
„wie sonderbar“, stellte herr molle fest.
er rieb sich seine nase, die augen, kratzte sich am kopf und merkte plötzlich, dass er sich nicht mehr in seinem bett befand, in dem er eben noch gelegen hatte und wo er eingenickt war. stattdessen lag sein massiger körper auf etwas hartem. kaltem. eine steinplatte, erkannte herr molle, kletterte ziemlich unelegant von dieser runter und sah sich um.
der raum, in dem sich herr molle befand, war nicht sehr groß, rund und ihm völlig unbekannt. an den steinernen wänden waren in einem abstand von etwa anderthalb metern fackeln angebracht, die den raum bedrohlich erleuchteten. fenster gab es keine, dafür eine schwere holztür. verschlossen, wie herr molle feststellen musste, als er an ihr rüttelte.
herr molle drehte sich um und betrachtete die steinplatte, die ihn entfernt an einen altar erinnerte. er sah, dass vier metallschellen an der platte befestigt waren. wahrscheinlich für hände und füße, vermutete herr molle und kratzte sich erneut am kopf. herr molle hatte sich in seinem leben schon oft am kopf gekratzt. so oft, dass ihm davon viele seiner wundervollen haare, die einst sein ganzer stolz waren, ausgefallen waren. nur die wenigen an seinem hinterkopf waren ihm noch verblieben und erinnerten an bessere zeiten.
herr molle ging zurück zu der steinplatte und untersuchte die metallenen schellen. blitzeblank. kein rost war zu sehen. auch schienen die schellen gut geölt zu sein. geräuschlos ließen sie sich auf und zu schnappen. auf und zu. auf und …
nach einer weile verlor herr molle das interesse an den schellen und versuchte, zurück auf die steinplatte zu klettern, was ihm aufgrund seiner gewaltigen leibesfülle zunächst misslang. er stöhnte leise vor anstrengung und wischte sich den schweiß von der stirn, als er endlich oben war.
der geruch von gebratenen hähnchen wurde stärker.
herr molle hörte, wie sich jemand an der schweren tür zu schaffen machte. er hörte auch stimmen, konnte aber nicht verstehen, was hinter der tür gesprochen wurde. dann sprang die tür schwungvoll auf, krachte geräuschvoll gegen die wand und zerquetschte eine ratte, die in ihrem leben noch nie besonders viel glück gehabt hatte.
eine blonde frau stolperte ungeschickt in den raum. eine dunkelhaarige folgte ihr mit schnellen, kurzen schritten. sie trug ein tablett auf den händen. darauf ein duftendes brathähnchen. beide frauen waren nicht älter als zwanzig und hatten kleider an, die definitiv nicht für den harten winter in den eisigen bergen von kukum-atschu gemacht worden waren.
herr molle bemerkte wohlgeformte brüste unter den nahezu durchsichtigen gewändern und versuchte, seinen bauch einzuziehen. es war ihm unangenehm, nur mit einer unterhose bekleidet auf dieser steinplatte zu hocken. er lächelte die beiden jungen frauen verkrampft an. dann errötete herr molle.
(fortsetzung folgt)
hehe bin gespannt auf die Fortsetzung, sehr freaky mal wieder ^^
auch ich bin gespannt. 🙂
hm, ich auch!
Herr Molle hat Ähnlichkeit mit dem Kalmund oder? Ist er´s?
äusserlich, ja. da besteht durchaus eine ähnlichkeit zum ex-manager meines favorisierten fußballvereins.
die arme ratte…^^