aus zwei fleischfarbenen bananen

„hattest du schon mal eine freundin, die komische füße hatte?“, fragte mich simon, als ich ihn in seiner neuen wohnung besuchte.
„komisch, inwiefern?“, fragte ich meinen freund, dessen neue liebschaft anscheinend eigentümliche füße ihr eigen nennen durfte. „bringen sie dich etwa zum lachen?“
„nein, das eigentlich nicht“, meinte simon. „sie sind nur irgendwie … seltsam. verbogen.“
ich versuchte, mir verbogene füße vorzustellen. „heißt das, ihre füße sehen aus wie … wie bananen?“
simon nickte. „kann man so sagen. sind halt nur nicht ganz so gelb“, meinte er.
„das ist ja abgefahren“, fand ich und konnte mir ein grinsen nicht verkneifen. da simon aber verbogene füße an einer frau anscheinend nicht halb so witzig fand wie ich, bemühte ich mich, wieder halbwegs ernst zu gucken.
„jedenfalls muss sie so seltsame spezialschuhe tragen, damit sie einigermaßen normal gehen kann“, fuhr mein freund fort. „deswegen ist es mir ja auch erst gar nicht aufgefallen, dass mit ihren füßen etwas nicht stimmt. sie hat sich ganz normal bewegt, und die klobigen spezialschuhe wurden von ihrer weiten hose überdeckt. erst als wir bei mir waren und zur sache kamen, ich ihr die komischen schuhe von den füßen riss, habe ich gesehen, dass mit ihren mauken etwas nicht stimmt, dass sie so … so eigentümlich geformt sind. und dann ging bei mir gar nichts mehr.“ mein freund schüttelte verzweifelt den kopf. „wenn sie ihre füße zusammenlegt, bilden sie einen kreis. kannst du dir das vorstellen?“
ich formte in gedanken aus zwei fleischfarbenen bananen einen kreis und nickte.
„ich weiß, sie kann nichts dafür“, meinte simon, „aber das ist echt ein abturner.“
„bilden ihre füße denn einen kleinen oder eher einen großen kreis?“, fragte ich simon, als ob die größe des kreises von bedeutung wäre.
„eher einen großen, würde ich sagen. jedenfalls kann ich meinen kopf durch ihren … ihren fußkreis stecken.“
„du hast deinen kopf durch ihren …?!“
simon nickte zögerlich und schaute dann betreten zu boden, als würde er sich nun dafür schämen, seinen kopf durch die zu einem kreis geformten füße einer frau gesteckt zu haben, bevor er leise sagte: „ich glaube nicht, dass es mit uns was wird.“
da ich das auch nicht glaubte, klopfte ich meinem freund tröstend auf die schulter und überlegte, ob es ihn vielleicht aufmuntern würde, wenn ich ihm sage, dass das haus, in das er gezogen war, auf einem alten indianerfriedhof errichtet worden war, kam aber zu dem schluss, dass es ihn wohl eher beunruhigen würde und behielt es daher für mich.

Über christian s.

das, was ich hier hinein schreibe, wird dann später für alle sichtbar sein.
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17 Kommentare zu aus zwei fleischfarbenen bananen

  1. me. sagt:

    also ich weiss ja nicht, aber ich fand bananen bisher immer recht antoernend… (sind alte indianerfriedhoefe nicht verflucht?)

  2. christian s. sagt:

    hm. also ich finde weder bananen noch füße, die aussehen wie bananen, sonderlich anturnend. aber ich bin ja auch keine frau.

    alte indianerfriedhöfe sind übrigens nicht verflucht. allerdings sind es die häuser, die auf ihnen gebaut werden.

  3. PropheT sagt:

    Finde Bananenfüße an Frauen weit weniger schlimm als stachelige Ananasbrüste.

  4. MC Winkel sagt:

    In Anbetracht Ihrer Füße (die ja bekanntlich jeden möglichen Irrsinn anlocken!) ist das vielleicht auch besser so, Herr grob!

  5. mulan sagt:

    aladdins schuhe müssten der guten frau eigentlich passen. die waren auch verbogen, und hatten sogar noch ein glöckchen oben dran.

  6. Mauken? Schickes Wort.

    Ob es Simon nun doch leid tut um das Matadorkostüm?

    PS: Wenn es mal einen Fanclub für den kleinen dsungarischen Zwerghamster gibt: ich möchte Mitgliedsnummer 1!

  7. Erdge Schoss sagt:

    Klingt nach Pierre Littbarski, werter Herr Grob.

    Herzlich
    Ihr Erdge Schoss

  8. christian s. sagt:

    hatte der auch verbogene füße? oder nur verbogene beine? die aber auf jeden fall.

    @weltdeswissens – ich glaube, er sieht mit einem lachenden und einem weinenden auge auf die zeit mit dem matador-kostüm zurück.

    sie können übrigens gerne einen fanclub gründen. dann wären sie automatisch mitglied nr. 1.

    @mulan – simon meinte, ihre spezialschuhe sahen in der tat ein wenig aus wie die von diesem herrn aladdin. nur klobiger halt.

    @mc winkel – was genau meinen sie mit irrsinn?

    @prophet – hatten sie etwa schon mal das vergnügen? ich hoffe doch nicht.

  9. zoee sagt:

    meine güte – wann kommen simon und du endlich zusammen? das mit den frauen funktioniert doch sowieso nicht.

  10. christian s. sagt:

    an dem tag, an dem simon brüste wachsen und mir der schniepel abfällt.

  11. Maak sagt:

    also ich finde im vergleich zu simons ex, die so auf kaviar stand, sind bananenfüße doch super! der soll mal nicht so wählerisch sein.

  12. christian s. sagt:

    und wenn sie einen handstand macht, kann der kreis, den ihre füße formen, als basketballkorb benutzt werden. man kann sich auch alles schön reden, herr maak.

  13. Pssst! sagt:

    diese spezialschuhe, werter hr. grob, nennt man buffalos marke 1991!

    da hatten recht viele junge leute bananenfüße, glaube ich.

  14. christian s. sagt:

    nichts gegen buffalos. ich hatte selbst mal welche. in weiß.

  15. Pssst! sagt:

    was glauben sie, warum ich keine bananenfüße mehr habe? ….in schwarz….. wie habe ich mich groß gefühlt!

  16. Johanna sagt:

    Ich habe die kürzesten Zehen der Welt und auch bei den Buffalos gehe ich mit!

  17. (sphärische Musik)

    Und so geschah es… Mitgliedsnummer 1

    (/sphärische Musik)

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