vergessen wir die sache

nachdem simon aus topolobampo zurückgekehrt war – gut gelaunt und erholt, wie es schien – war ich kurz davor, unsere detektei aufzulösen. das war gestern morgen, als simon, sein kleiner bruder jakobus und ich uns in unserer zentrale trafen, wo ich simon wegen der falschgeldsache und ihrer folgen eine deftige standpauke hielt und ihn einen „nach rosenkohl müffelnden vollpfosten“ nannte, obwohl er nicht einmal entfernt nach rosenkohl roch.
„selber“, war simons einzige, ziemlich trotzige reaktion, was mich nur noch wütender machte. ich zerquetschte einen leeren plastikbecher mit der bloßen hand und guckte grimmig.
„nun beruhigt euch doch bitte wieder. ihr seid doch erwachsene menschen“, sagte jakobus, der einzige nicht-erwachsene der drei superdetektive.
„ich bin doch ruhig“, meinte simon, der die ganze aufregung um das falschgeld ohnehin nicht recht verstand und sich keiner schuld bewusst war, während ich innerlich kochte. weißer rauch begann aus meinen ohren aufzusteigen, wie es sonst nur in zeichentrickfilmen zu sehen ist.
„simon tut es leid, dass er dich in solch eine missliche situation gebracht hat“, sagte jakobus.
„tut es ihm gar nicht“, zischte ich.
„doch, ich bin mir sicher, dass es ihm leid tut.“ jakobus blickte seinen bruder eindringlich an. „nicht wahr, simon?“ es dauerte eine weile, bis dieser reagierte.
„ähm, doch … natürlich. es … es tut mir … äh, leid“, meinte simon nur wenig überzeugend und lächelte debil. er erinnerte mich dabei an einen kleinen jungen, der in die ecke des elterlichen wohnzimmers gepinkelt hat und sich nun dafür entschuldigen muss.
„okay“, sagte ich schließlich, da ich meinem besten freund ohnehin nicht lange böse sein konnte, „vergessen wir die sache.“
„heißt das, wir lösen die detektei nicht auf?“, fragte simon unsicher, und ich sagte: „bevor wir unseren ersten fall gelöst haben? nie im leben.“

Über christian s.

das, was ich hier hinein schreibe, wird dann später für alle sichtbar sein.
Dieser Beitrag wurde unter die superdetektive veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

10 Kommentare zu vergessen wir die sache

  1. Im letzten Moment die Kurve bekommen. Aber im letzten Moment.

  2. Maak sagt:

    bei dem vergleich mit dem pinkeln ins elterliche wohnzimmer kommen einem direkt nostalgische erinnerungen an die eigene jugend in den sinn.

    eigentlich sollte man mal wieder ins elterliche wohnzimmer pinkeln… um der guten alten zeiten willen.

  3. Frau W. sagt:

    Sie zerquetschten einen leeren Plastikbecher mit der bloßen Hand?! Sie machen mir Angst, Herr Grob. In Ihnen steckt ein Tier.

  4. Mone sagt:

    Und wie sieht’s aus mit Mitbringsel? Hat Simon wenigstens an sowas gedacht?

  5. Erdge Schoss sagt:

    Handelte es sich, werter Herr Grob, bei dem Plastikbecher
    um einen vorgekochten oder war er noch roh?

    Herzlich
    Ihr Erdge Schoss

  6. christian s. sagt:

    er war roh aber vorgekaut.

    @mone – er hat eine juckende stelle zwischen seinen beinen mitgebracht. die kann er aber gerne behalten.

    @frau w. – rrroarr.

    @maak – sie haben also auch… naja, ich kenne keinen, der es nicht getan hat.

    @man in metropolis – ach, ich glaube, ich hätte die drei detektive ohnehin nicht aufgelöst. vielleicht aber simon rausgeworfen und stattdessen bodo, den samurai, gefragt.

  7. acqua sagt:

    Müsste Simons Bruder nicht Andreas heissen?

  8. redfranko sagt:

    Raimund Harmstorf würde neidisch auf den Plastikbecher gucken, Herr Grob. Wirklich …

  9. frauvivaldi sagt:

    ich wusste es.. alles wird gut..

  10. christian s. sagt:

    das wird es doch meistens.

    @redfranko – und mir eine rohe kartoffel an den kopf werfen.

    @acqua – heißt er ja auch. andreas jakobus. jakobus ist aber sein rufname.

Kommentare sind geschlossen.